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Süchtig nach Brise


Was ich von erfahrenen Kriseninterventionsberatern

lernen durfte


Was ich von erfahrenen Kriseninterventionsberatern lernen durfte:
Die Bedeutung der Begriffe „Stabilisierung“ und „Destabilisierung“ in Krisen.

Stabilisierung als entscheidender erster Schritt: Stabilität bietet einen emotionalen Anker und ermöglicht es dem Gegenüber, sich sicherer zu fühlen und einen Überblick über seine Situation zu gewinnen. Mitunter ist es auch das einzige Ziel, erstmal den Sturm im „Gefühls-Ozean“ zu überstehen und sicher ans Ufer zu schwimmen – um dann nach dem Vertreiben des „psychologischen Nebels“ (Vera Birkenbihl) vielleicht erleichtert festzustellen, das es eigentlich nur ein Planschbecken war, in dem man gestrampelt hat. Gemäß dem Motto: „Morgen sieht die Welt schon wieder ganz anders aus“.

Aber eben nicht immer.

Stabilisierende Maßnahmen können auch strukturierte Aspekte umfassen, wie die Identifikation von unterstützenden Ressourcen oder die Entwicklung von Bewältigungsstrategien. Dort verlasse ich dann den Modus Krisenintervention und „docke“ mit meiner Arbeit als Coach an. (Anmerkung: Krise ist hier nicht als krankhafter Zustand gemeint sondern als temporäre Überforderung der beruflichen oder privaten Lebensumstände und kann jede psychisch gesunde Person treffen.)

Im zweiten Schritt ist die positive Destabilisierung als Impuls für Wachstum und Veränderung oft eine gute Idee. Hierbei geht es nicht darum, Verwirrung oder Unsicherheit zu schaffen, sondern vielmehr darum, Menschen zu ermutigen, ihre Komfortzone zu verlassen, neue Perspektiven zu erkunden und Handlungsfähigkeiten zu erweitern.

Hier geben wir unserem Gegenüber also nicht die Rettungsweste, sondern die Angel in die Hand und ermutigen sie, das Gewässer der Möglichkeiten zu erkunden.

Die Kunst besteht darin, die richtige Balance zwischen Stabilisierung und positiver Destabilisierung zu finden, ohne wie ein Artist auf dem Seil herumzuwackeln. Jeder Mensch und jede Situation ist einzigartig, daher ist es entscheidend, auf die individuellen Bedürfnisse und den aktuellen Zustand der Person einzugehen. Flexibilität ist das Zauberwort.

Wie soll es denn stattdessen sein?


Viele Menschen stecken in ihren Problemen fest und ja, es muss darüber geredet werden, das tut immer gut. 


Wenn die Gedanken allerdings festgefahren sind und keine „Lösungsausfahrt“ von der Problemautobahn genommen werden kann, ist die einfache Frage „Wie soll es denn stattdessen sein?“ oft ein kleines Wunder. 


Es wird damit aufgefordert, über eine neue POSITIVE Situation nachzudenken, daher kommt oft als erste Antwort:“ Darüber habe ich noch gar nicht nachgedacht…!“


Eben! ☺️ Dann sollte man damit anfangen, denn Veränderungen sind auch immer neue Gedanken, eine „Destabilisierung zum Besseren“. 

So etwas kostet allerdings Energie, und die möchten wir doch von Natur aus sparen. Also deshalb weiter unzufrieden sein? 


Mit einem guten Coach erfahren Sie eine sinnvolle „Kosten-Nutzen Rechnung“ dieses Aufwands.


Nanu, wer spricht denn da?


Ein seit Jahren absolutes Highlight in meinen Coachinggesprächen ist die Arbeit mit inneren Anteilen - geprägt auch durch den Begriff „Inneres Team“ nach Friedemann Schulz von Thun.


Die „Teammitglieder“ stehen für unsere innere Vielfalt an Meinungen und eben auch manchmal für unsere inneren Meinungsschwankungen oder Zerissenheit. Jeder von und hat mehr als nur eine Stimme in sich, die zu uns spricht, wenn es um Entscheidungen geht. Je besser wir sie wahrnehmen, umso besser können wir unser Handeln reflektieren. 


Oder noch eine Stufe tiefer: Emotionen! Sie sind es, die uns in Bewegung bringen. Emotionen kommen und gehen allerdings auch oft wie sie wollen, und zwar nicht immer wie es uns gerade passt. Was wäre, wenn diese Emotionen "Platzhalter" bekämen? 


Vielleicht gelingt es dann ja besser, diese zu kontrollieren?


Glaubenssätze, die Du einreißen solltest


Manchmal enttarnen sich Glaubenssätze im Coachinggespräch, die definitiv nicht nützlich für ein wirkliches Vorankommen des Klienten sind. Es hat sich meiner Erfahrung nach bewährt, dann das „Pflaster abzureissen“ und in Konfrontation mit diesen Glaubenssätzen zu gehen. 


Meist mit zweierlei Arten von Folgen:


1. Dem „Schock“ folgt die Heilung und es geht danach meist viel schneller und erfolgreicher weiter


2. Es wird das Weite gesucht, das Pflaster wieder sorgsam raufgeklebt, der Schein gewahrt und dem Coach gekündigt😉


Life and Jazz - they are best when improvised


"Denk´ an ein Piano. Die Klaviatur fängt an und endet.

Sie hat 88 Tasten und niemand kann dir etwas anderes erzählen.

Sie ist nicht unendlich.

Du bist unendlich.

Und auf diesen Tasten kannst du Musik machen, und die ist unendlich.

Das gefällt mir! Damit kann ich umgehen!"

(aus dem Film "Die Legende vom Ozeanpianisten")





Minimalismus


„Alle Dinge die Du besitzt, besitzen irgendwann Dich.“ - frei nach Tyler Durden aus dem Film "Fight Club"


Ich mag das Thema „Minimalismus“. Nicht nur in Sachen Kunst und Architektur, es ist vor allem die Philosophie und der Lebensstil dahinter. 

Ich habe vor ca. 4 Jahren ernsthaft damit angefangen und einen unglaublichen Schub in Sachen Lebensqualität erfahren. 


Die beiden großen Gewinne sind:

-mehr Zeit

-weniger Verantwortung 


Auch in Coachings ist das immer wieder ein Thema, aber viele Menschen kokettieren nur damit, eine ernsthafte Auseinandersetzung findet leider noch viel zu selten statt. 


Diejenigen, die es während unser Coachings ernsthaft versuchen und umsetzen, berichten von guten Dingen wie


-mehr Freiheit

-weniger Druck

-weniger Verpflichtungen

-großer Entspannung und Ruhe


Lohnt es sich nicht, dafür mal einen Versuch zu starten?



"Don´t trust social media"


...etwas provokant, ich weiß. Aber wenn ich als "Konsument" durch die sozialen Medien scrolle, die Profile links und rechts von mir auf Instagram und Co. betrachte (ich bin selbst eifriger Instagram-Poster), dann finde ich neben all dem nützlichen und lustigen Kram eben auch toxische Glaubenssätze von Leuten, die einem permanent Abkürzungen zum Erfolg einreden möchten, und dafür im Laufe der Zeit Ihr Selbstbild gegen ein eitles Scheinbild eingetauscht haben.


Mein Tipp: Lassen Sie es nicht auf sich abfärben. Bewahren Sie sich Ihre "Teflonschicht" gegen solche Einflüsse und vor allem: Konzentrieren Sie sich auf sich selbst und die Menschen, die Ihnen am Herzen liegen.


Und lassen Sie die anderen denken, was sie wollen - das tut sowieso jeder.



Jede Veränderung hat ein Preisschild


Verändern ist oft schwer…sehr schwer. So ehrlich wollen wir mal sein.

Wir versuchen, bestehende Verhältnisse zu beeinflussen, aber „das System“ muss diesen Versuch auch zulassen. Ansonsten werden Widerstände geweckt - die Hartnäckigsten oft in uns selbst.

Eine Veränderung braucht also ein Ziel mit „Sogkraft“, um unsere Widerstände überwinden zu wollen, aber Achtung! Das kostet Energie, und die wollen wir doch von Natur aus sparen…ein Teufelskreis?🤨

Das „Danach“ muss attraktiver sein als das „Davor“. Sich das genau vorstellen zu können, ist schon mal ein guter Anfang. Reicht die „Ladung“, dann wird Energie investiert, der Benefit scheint dann höher als der Invest. Oder einfach ausgedrückt: Die Vorstellung, das mir meine Badehose wieder passt und ich eine „bella figura“ am Strand machen könnte, ist der Invest „Abnehmen“ wert.😇




Nachhaltig als Coach und Mensch


Ich wurde neulich in einem Kennenlern-Gespräch auf Nachhaltigkeit angesprochen.


"Sind Sie als Unternehmer denn auch nachhaltig unterwegs?"

Interessant! Da habe ich mir ehrlich gesagt noch gar keine Gedanken dazu gemacht, das musste ich zugeben.

Vielleicht auch deshalb, weil meiner Frau (Projektleiterin bei einem Ökostrom-Erzeuger) und mir ganz viele Dinge in diese Richtung wie selbstverständlich von der Hand gehen und in unserem Alltag integriert sind, einfach weil wir es gut finden!


Eine kleine Auflistung finden Sie gleich unten auf dem Flip, die Punkte sind bei uns schon seit Jahren Normalität.


Geht da noch mehr? Ja sicher! Aber wie immer im Leben gilt: Hauptsache anfangen!


Mehr zum Thema "sinnvoller Verzicht" finden Sie übrigens auch in meinem Buch "Deine Schuld wenn´s danach besser läuft" bei Amazon, Thalia.de, Hugendubel etc. Natürlich auf Papier gedruckt mit dem FSC Siegel für verantwortungsvolle Quellen und bald auch als e-book.



"Das zwackt jetzt ein wenig..."


Konfrontation als Mittel zum Vorantreiben des Coachingprozesses?


Meine Erfahrung: Klienten sind durchaus dankbar, wenn der Finger auch mal in die Wunde gelegt wird, schließlich müssen Dinge erst benannt werden, bevor sie verändert werden können.


"Kommunikation funktioniert normalerweise nie, ausser zufällig"

(Osmo Wiio)


...und je mehr wir uns konfrontieren, desto mehr tritt dieser Zufall ein ;-)

Allerdings braucht es dafür ein paar Regeln:




Wildwuchs Coaching


"Bitte nicht schon wieder einer von diesen Esoterikern, Lebensberatern oder Coaches, die selbst nichts auf die Kette kriegen aber meinen, andere zu beraten....ich kann es nicht mehr hören!"


So schallte es mir neulich entgegen, als ich in einem privatem Rahmen nach meinem Beruf gefragt wurde. Offenbar hatte mein Gegenüber reichlich Negativerfahrungen mit genannten "Dienstleistern" gemacht und ja, ich muss ihm in Teilen recht geben. Nicht selten denke ich ähnlich wie er. Besonders, wenn ich in sozialen Medien die Flut an Angeboten lese, die dort verbreitet wird. Ähnlich wie Marktschreier werden Wunderdinge in Sachen Selbstoptimierung angeboten oder schnelle Erfolge in jeglicher Lebenslage versprochen. Das solche Dinge mit (Selbst-)Arbeit zu tun haben, wird allerdings selten erwähnt. Noch heftiger wird es, wenn Berater FÜR Coaches ihre Dienstleistungen anbieten: Mindestens 3-4 Anrufe pro Woche, zig E-Mails oder Kontaktanfragen auf Businessplattformen raten mir dringend, mich nun endlich auf Storytelling, Funnel-Strategien, SEO Optimierung oder einen eigenen Newsletter zu konzentrieren, dann winkt der ganz große Erfolg...


Mein Kundenstamm ist Gott sei Dank ganz organisch gewachsen, arbeitet mit mir auf Augenhöhe und teilweise sind sehr enge (Geschäfts-)beziehungen daraus entstanden, auf die ich stolz bin. Und es heisst auch nicht, das Funnel und Co. nicht funktionieren oder schlecht sind. Ich brauche sie nur eben nicht.


Was ich gut finden würde, wäre endlich einmal ein einheitlicher Standard an Qualitäten, die ein Coach mitbringen muss, um sich Coach nennen zu dürfen. Z.B. fundierte Berufserfahrung und eine Coachingausbildung durch seriöse Institute mit einem umfassenden Stundennachweis (keine Wochendkurse etc.). Auch Verbände und deren Aufnahmekriterien sind sicher eine Möglichkeit der Qualitätssicherung, ich war selbst jahrelang Verbandsmitglied, doch solange der Begriff "Coach" an sich nicht geschützt ist, wird das Problem des "Wildwuchses" nicht behoben. Das Augenrollen meines oben genannten Gesprächspartners wird also auf absehbare Zeit nicht nachlassen. Ich nehme es ihm wie gesagt nicht übel, und versuche stattdessen durch gute Qualität meinen Berufsstand zu unterstützen - wie so viele andere fähige und erfahrene KollegInnen von mir auch - und pflege weiterhin meine holistische Lebenshaltung. Das hilft auf jeden Fall gegen diesen "Wahnsinn" da draußen, lässt einen entspannen und es hat übrigens nichts mit Esoterik zu tun ;-)




4 Millionen


Circa. 4 Millionen Menschen in Deutschland haben eine seltene Erkrankung. Ich bin einer davon.


Ich habe für mich im Laufe der Zeit Wege entwickelt und Menschen gefunden, die mir helfen damit umzugehen. Allerdings war es von der Suche nach der Ursache über die erste (vernünftige) Diagnose bis zur professionellen Behandlung ein weiter Weg. Auch die sozialen Aspekte sind dabei „nicht ohne“. Von Verständnislosigkeit, warum z.B. schon wieder kurzfristig ein Treffen abgesagt werden musste über Besserwisserei („…such Dir mal einen vernünftigen Arzt“) bis zu Vermutungen verschiedenster Art war und ist alles dabei.


Ich habe festgestellt, das es für mich nicht den einen Hebel für den Umgang mit diesen Umständen gibt, sondern mehrere. Wie in eine Art Methodenkoffer greife ich regelmäßig hinein und komme deshalb gut mit diversen Umständen klar.


Ich bin weder Arzt noch Therapeut und will diese keinesfalls ersetzen, das ist mir wichtig zu erwähnen. Ich biete keine Diagnose, Behandlung oder Heilsversprechen. Mir als Coach geht es darum bei diesem Thema dort zu unterstützen, wo es Sinn macht Dinge systemisch zu beleuchten, Argumentation und Kommunikation zu verbessern, Missverständnissen vorzubeugen, die eigene Sichtweise zu betrachten, positiv zu beeinflussen oder Dinge auch mal ziehen zu lassen.


Falls Sie mehr über dieses Thema wissen möchten, schauen Sie doch mal hier:


https://www.rare-wiedu.de/


Eine großartige Aktion, die unsere Unterstützung verdient.

Danke an das LOUDRARE e.V. - Team für das Foto!

(kostenlose Werbung)

Coach = Mensch


Ich hatte neulich ein prima Kennenlern-Gespräch mit einem Klienten, der in seinem Leben beruflich wie privat etwas Neues beginnen möchte. Was mich sehr freute: Er fühlte sich durch meine kleinen Texte hier auf der Webseite angesprochen.  Es senkte bei ihm, wie er sagte, das zögerliche Gefühl, sich mal bei einem Coach zu melden. 


„Warum das?“ fragte ich. 

„Weil ich bei meiner Recherche im Internet teilweise das Gefühl hatte, die kommen alle besser klar im Leben als ich - das motivierte mich nicht wirklich.“


Okay, ich denke es ist an der Zeit, einmal mit dieser Annahme aufzuräumen - zumindest starte ich hier einen Versuch und mache mich dazu mal "nackig":


Ich persönlich habe in meinem Leben die gleichen Sorgen und Probleme wie jeder andere auch. Mir gehen ebenfalls mitunter Dinge durch den Kopf, die ich nicht alleine lösen kann. Auch ich habe manchmal Probleme im Freundeskreis, in der Familie, im sozialen wie beruflichen Umfeld. Ich bin dann schlecht drauf, wütend, frustriert, grübelnd.


Mir hilft dann folgendes:


  • Ich weiß, daß ich nicht immer mein eigener bester Ratgeber bin, denn „im Falle der eigenen Betroffenheit sinkt der IQ gegen Null.“ (Zitat von einem meiner Ausbilder, Tom Rückerl, V.I.E.L Coaching)


  • Ich vertraue in Krisen den Prozessen, von denen ich weiß, daß sie funktionieren und investiere Zeit in das nötige Mindset


  • Ich vertraue der „Bedienungsanleitung Homo sapiens“ (wieder Tom Rückerl) 


  • Ich arbeite gern mit anderen Menschen zusammen, die mich durch solche Prozesse sicher begleiten und deren Urteil ich vertrauen kann.

Coaching ist nicht immer die Lösung


Wenn MitarbeiterInnen unter zunehmenden Stress oder Arbeitslast leiden, ist es oft nicht nur mit einem Coaching getan, so gut es auch gemeint ist. Die Gretchenfrage lautet doch am Anfang: Was führte zu dieser Belastungssituation? Die eigenen Wahrnehmungsfilter des/der Betroffenen oder die Strukturen und Prozesse innerhalb des Unternehmens, in denen der/die Betroffene steckt? Ich habe schon gestandene Persönlichkeiten in Coachings erlebt, die an inkompetenten Führungskräften, sinnloser Bürokratie, unklaren Prozessen und ungeklärten Zuständigkeiten verzweifelten. Die Folgen in Form von Frust und gefühlter Hilflosigkeit können symptomatisch besprochen werden, klar. Aber die Ursache muss abgeklärt werden, und wenn sich in Unternehmen diese Symptome häufen, stellt sich die Frage: Ist hier wirklich ein Coach gefragt? Oder doch eher ein/e fähige ProzessmanagerIn, die mit der nötigen "Macht" ausgestattet dann endlich die maroden Strukturen und Prozesse hinterfragt, aufbricht und verbessert. Saubere Prozesse wirken da Wunder, und das sage ich hier als Coach.

Ohne Google geht es nicht


Ich habe mich eigentlich nie um Google-Rezensionen gekümmert, da ich mein Kundenfeedback immer direkt hier auf der Website veröffentliche, aber ein junger und viel fitterer Kollege in Sachen Online-Marketing riet mir, ich sollte mal ein paar Google-Bewertungen "einfahren", das sei gut für mein Ranking bei Google. Finde ich spannend. Insbesondere finde ich es spannend, das Sie mir ganz unkompliziert eine Bewertung für meine getane Arbeit geben können. Oder noch schlichter: Wie fanden Sie unsere Zusammenarbeit, egal wie lange sie schon her ist? Hier kommt der Link zu meinem Bewertungsportal bei Google.


Danke, das Sie sich die Mühe machen!


Christoph bewerten

Coachings von der Stange


Neulich habe ich in einem Magazin gelesen, das Coaching mehr und mehr zu einer "Uniformität der Gecoachten" führt. Jeder benutzt mit einmal die gleichen Phrasen wie "Ich verstehe ihren Punkt" oder "Sie geben da einen wichtigen Impuls". Hach, klasse! Wenn Sie dafür wirklich Geld ausgeben möchten, melden Sie sich gerne! Meine Phrasendreschmaschine ist vollgetankt und startklar. Nein, ehrlich, das macht so gar keinen Spaß. Aber ich verstehe den Ansatz des Artikels. Und ich gebe ihm recht.


Wenn solche Gespräche (insbesondere individuelle Life- oder Businesscoachings) ähnlich wie Fast-Food Bestellungen am Drive-in durchgeführt werden, nämlich immer mit den gleichen Zutaten oder rhetorischen Standardsätzen, noch ein bisschen pacing & leading (Beeinflussung durch Körpersprache) obendrauf und der Gesprächspartner dann so "vollgedröhnt" wieder nach Hause geschickt wird, hat der Coach seinen Job verkackt (sorry) oder er kann es schlicht nicht besser. Professionelles Coaching ist eben nicht von der Stange. Es bedarf sehr viel individuelles Interesse an der Situation des Klienten, denn jeder Jeck ist nunmal anders. 


Erst wenn sich aus den Coachinggesprächen eine individuelle Lösung herausschält, die sich richtig gut für den Klienten anfühlt, ist ein Coaching ein Erfolg. Das hat jedoch mit viel Arbeit zu tun - und zwar für beide Seiten des Tisches. Ansonsten schmeisst man als Klient sein Geld zum Fenster raus.

Leicht zu lernen und schwer zu meistern


„Sag mir, wie ein Projekt beginnt und ich sage Dir, wie es endet.“ (Projektweisheit)


Wenn ich als Coach in Projekten begleite, fällt mir oft auf, das bei vermeintlich einfachen „Basics“ die meisten Projektbeteiligten müde abwinken: „Jaja…kenne ich schon, ist doch klar…“ Vor allem bei Klassikern wie z.B. der SMART - Formel.

Sie erinnern sich?


S - Spezifisch

M - Messbar

A - Attraktiv

R - Realistisch

T - Terminiert


Oft scheitert es in der Praxis schon beim „S“.

Dieser Punkt ist nichts weiter als der Platzhalter für eine sorgfältige und allen Beteiligten verständliche Kommunikation über das, was das eigentliche Vorhaben ist und was es so mit sich bringt. Wenn hier nicht genügend Zeit und Sorgfalt investiert wird, kann ein Projekt schnell zu einem „Ressourcengrab“ in Sachen Zeit, Kosten, Manpower und Qualität werden und es sorgt vor allem für sehr viel Frust.


„Wer hohe Türme bauen will, muss lange beim Fundament verweilen.“ (Josef Anton Bruckner)


Eine erfahrene Projektmanagerin sagte mir einmal dazu: „Wenn wir vorne nicht sorgfältig genug denken und kommunizieren, dann fällt uns die ganze Choose hinten voll auf die Füße.“


Trotzdem scheint es das Schwierigste auf der Welt zu sein, hier erstmal Zeit zu investieren - stattdessen wird munter drauflos geplappert, was es z.B. schon alles tolles am Markt gibt, aber von einem eigenen konkreten Bestellzettel oder zumindest klarer Wunschliste („Warum machen wir das eigentlich?“) fehlt jede Spur. Man scheint ein Gespenst im Nebel zu verfolgen, und das ganze gleicht immer mehr einem Abenteuer denn einem Projekt. 

Coaching Phasen und Bedürfnisse in der Krise und Entwicklung

Auf Freiheit folgt stets Wettbewerb



Berlin - Die Messe der Call Center World!


Alljährlich trifft sich geballte Kompetenz in Sachen Kundenservice, Kundenkommunikation und Call Center in der Hauptstadt. Fachbegriffe wie CRM, Voice Biometrics oder modulare Cloud schwirren durch die Gänge. Auch ein Coach aus Hamburg tippelt begeistert durch die Massen und lauscht fasziniert den Vorträgen.


Hier wird Kommunikation professionell betrieben und die Zukunft des Genres vorgestellt. Unfassbar, was auf dem guten alten “Sender-Empfänger Modell” alles wachsen kann. Gleichzeitig ist und bleibt das die Basis für so viele Paralleluniversen wie Vertrieb, Kundenservice, Datenschutz. Es wird eindrucksvoll gezeigt, was technisch “alles so geht”. Nicht immer halte ich da mit. Na gut, sogar meistens nicht. Man muss mir das immer sehr geduldig erklären.


Ich erlaube mir dann darauf hinzuweisen, das unsere “Programmierung” im Hirn ja schon über 35.000 Jahre alt ist, und seither keine nennenswerten Updates erhalten hat. Wir sind also ein echtes Erfolgsmodell. Doch hier und da macht sich bemerkbar, das unsere eigene CPU auf ursprünglich andere Umstände zurechtgeschnitten ist. Nix mit Computer, Handy oder Mail. Gab es damals noch nicht.


Und genau da, zwischen Mammutjagd und Beerensammeln soll der ganze Hightech den Kunden abholen. Da hilft Fachchinesisch nicht weiter, der Kunde soll sich wohlfühlen. Hier kommt der Coach wieder ins Spiel: Um diesen Hightech zum Erfolg zu führen braucht es Basiswissen in Sachen “BIOS Homo sapiens”.


Schön, das ich auf der CCW dabei sein darf ;-)

Business- oder Lifecoaching?


Oft liest man, der thematische Ansatz beim Business- Coaching ist das Berufsleben, während beim Life-Coaching hingegen die persönlichen Umstände oder private Fragestellungen die Themenschwerpunkte sind.


Für mich ist beides nicht immer zu trennen, denn wir alle fühlen uns meist dort wohler, wo unser Sinn und unsere Werte ganzheitlich berücksichtigt werden. Sei es in der Liebe, in Freundschaften, in der Familie oder eben im Job. Diese Bereiche sind entscheidend daran beteiligt, wie es uns psychisch und körperlich geht. Das sollte man meiner Meinung nach nicht trennen. Insofern sind meine Gespräche nie da zu Ende, wo das eine Feld in das andere übergeht. Ich betrachte im Coaching alle Lebensbereiche.


Sie sind mit allen Ihren Themen willkommen! 

Leisten alle Dienstleister wirklich gute Dienste?


Ein Unternehmen schafft es seit Monaten nicht, eine Rechnungsadresse zu aktualisieren. Keine komplizierten Änderungen, nein – ein schlichter Datensatz soll geändert werden. Der Kunde bittet um Antwort. Irgendwann kommt eine Reaktion: Man benötigt noch diese und jene Unterlage. Er schickt die gewünschten Unterlagen zu – beim nächsten Rechnungslauf stellt er fest: Es hat sich nichts geändert. Es wird weiterhin eine Rechnung mit falschen Daten ausgeteilt.


Was läuft da intern schief? Der Kunde bindet durchaus zig Mitarbeiter, indem er immer wieder sein Problem anträgt. Seine interne Historie dazu ist lang. Das kostet Zeit, das kostet Geld. Das kann auch für die Firma nicht erstrebenswert sein. Das Ergebnis für den Kunden erst recht nicht.


Und die Mitarbeiter? Warum scheinen viele so unmotiviert? Warum sooft krank? Warum scheint immer mehr Lethargie in deren Geist zu rieseln („Dienst nach Vorschrift“)?


Meine These: Weil es sie nicht mehr interessiert, was in ihrer Firma passiert. Weil ihre Wertvorstellungen dort nicht von Belang sind. Weil Vorgesetzte kommen und gehen, bis in die Spitze der Firma und nur für kurze Zeit “die Kuh melken“ um dann weiterzuziehen. Dafür wurde etwas anderes geschafft: Durch rigorose Maßnahmen wurden Quoten erfüllt, wurden durch neue Kampagnen viele Neuverträge erreicht. Das alleine zählt. Das wird „gemonitort“.


Die Unzufriedenheit der Kunden, die Weggänge der Mitarbeiter und der Frust der „Übriggebliebenen“, die mit den Problemen alleine gelassen werden, – das alles ist unwichtig. Aber es werden weiter Millionen Euro für Werbung und Kampagnen ausgegeben.


Solche Firmen brauchen Hilfe – und wenn sie diese nicht wollen, dann braucht sie kein Mensch – da können noch soviele Wertgrundsätze für Mitarbeiter an der Wand hängen.


„Wer keine Probleme löst der darf sich nicht wundern, dass sich keiner für das Angebot interessiert“ (Peter Sawtschenko)

“Wenn das alles ist...” 


 …so meinte einmal einer meiner Klienten. Manchmal berührt man in Gesprächen eben auch philosophische Themen: Die Frage nach Schuld, die Frage von Gut und Böse, die Frage der eigenen Sterblichkeit und der Sinn des Lebens. Ich selbst freue mich immer, wenn Gespräche diese Qualität erreichen. Gemeinsam erforscht man Ansichten, argumentiert und strebt nach geistiger Nahrung für ureigenste Fragen oder Ansichtsweisen.


Den häufigsten Anlass bei Themen dieser Art vertritt hierbei die Endlichkeit des Seins und die Angst vor dem eigenen Tod. Die große Philosophin und Buchautorin Simone de Beauvoir beschreibt in ihrem Roman “Alle Menschen sind sterblich” mit eindrucksvoller Intensität, wie ein Mensch Unsterblichkeit erlangt und die Wandlung dieses vermeintlichen Privilegs. Was will man entdecken, wenn man irgendwann schon überall war? Was geniessen, wenn man es schon tausendmal geschmeckt und gespürt hat? Wo seinen Hafen finden, wenn jeder geliebte Mensch unter seinen eigenen unsterblichen Fingern zerrinnt, älter wird, letztlich stirbt, und man selbst bleibt unversehrt? Welche Ziele sind noch von Wert, wenn es letztlich egal ist, wann und ob man sie beginnt oder vollendet?


Der Romanfigur wird der Ehrgeiz gebrochen und durch gähnende Gleichgültigkeit ersetzt, die sich wie eine Sanduhr langsam rieselnd in seinem Geist ausschüttet. All seine Sehnsüchte verlöschen. Sein Wille weicht einer unfassbaren Lethargie. Klingt nicht wirklich erstrebenswert

. Der Tod ist ein Pfeil, der auf uns abgeschossen wird wenn wir geboren werden. Er fliegt und fliegt und trifft uns letztlich in der Sekunde unseres Todes. (Frei nach Jean Paul.)


Ich bin froh, das auch für mich ein persönlicher Pfeil in der Luft ist, denn er ermöglicht mir den Wert und die Spielregeln meiner mir zugewiesenen Lebensspanne zu erkennen. Dabei ist es unerheblich für mich, wie lange er noch fliegen wird. Er ermutigt mich, in der Begrenztheit der Dinge einen Wert zu sehen und die Gestaltbarkeit meines Lebens in Bezug auf seine Endlichkeit wertzuschätzen.


Wenn das alles ist, dann war es ganz schön viel.

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